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Wie funktioniert die Finanzplanung mit der SAC?

Wie können Unternehmen finanziellen Erfolg auch in Zukunft sicherstellen? Eine wichtige Rolle spielt dabei die Finanzplanung. Warum eine Finanzplanung sinnvoll ist, aus welchen Elementen sie besteht und wer bei der Erstellung unterstützt, das erklären wir hier.  

Inhaltsverzeichnis

1. Was ist eine Finanzplanung und was gehört in eine Finanzplanung? 

Finanzplanung ist ein zentrales Instrument innerhalb eines Unternehmens. Sie ist Teil des betrieblichen Rechnungswesens und spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Liquidität im Unternehmen zu steuern und aufrechtzuerhalten. Ziel ist, erwartete Einzahlungen und Auszahlungen zu prognostizieren. Um zukünftige Investitionen planen zu können, werden in der Finanzplanung unter anderem Geldbedarf bzw. Geldüberschuss betrachtet und abgebildet. Durch Investitionen, beispielsweise in neue Maschinen und Technologien oder in die Erschliessung neuer Märkte, soll erreicht werden, dass Unternehmen wettbewerbsfähig sind und es auch in Zukunft bleiben. Ausserdem sollen Risiken möglichst früh erkannt und abgeschwächt werden können. 

1.1. Bestandteile der Finanzplanung

In eine Finanzplanung gehören die folgenden Bestandteile: 

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1.
Umsatzplanung

Als Beginn für die Finanzplanung hat sich die Umsatzplanung als sinnvoll erwiesen. Kernstück der Umsatzplanung ist die Erstellung einer Umsatzprognose. Diese umfasst üblicherweise die nächsten drei bis fünf Jahre. Ziel ist, zu ermitteln, mit welchen Umsätzen in diesem Zeitraum voraussichtlich gerechnet werden kann. Um möglichst verlässliche Werte für die Zukunft zu erhalten, werden neben Marktanalysen auch Umsätze und Umsatzentwicklungen aus der Vergangenheit betrachtet. 

2.
Kostenplanung

Bei der Kostenplanung müssen verschiedene Kostenarten berücksichtigt werden, um zukünftige Kosten prognostizieren zu können. Hier wird insbesondere zwischen variablen und fixen Kosten unterschieden. Bei fixen Kosten wie Gehälter oder Mieten müssen etwaige planbare Veränderungen wie Lohnsteigerungen berücksichtigt werden. 

Bei variablen Kosten wie beispielsweise für Material ist es sinnvoll auch die Umsatzplanung miteinzubeziehen. Ist eine Umsatzsteigerung geplant, hat dies auch Auswirkungen auf die geplante Menge und muss entsprechend berücksichtigt werden. 

3.
Investitionsplanung

Investitionen sind wichtiger Bestandteil, um die Existenz des Unternehmens zu sichern. Da bei Investitionen Kapital in Vermögensgegenstände umgewandelt wird, bedeutet eine solche auch immer den Abfluss von Geld aus dem Unternehmen. Aus diesem Grund müssen Investitionen zunächst auf ihre Wirtschaftlichkeit und Finanzierbarkeit geprüft werden. Ausserdem muss der zu erwartende Finanzierungsbedarf geplant werden, um die nötigen Mittel rechtzeitig bereitstellen zu können.  

Die Investitionsplanung ist damit die Basis für den Investitionsprozess.  

4.
Liquiditätsplanung

In der Liquiditätsplanung werden die zu erwartenden Ein- und Auszahlungen gegenübergestellt, mit dem Ziel, die Liquidität des Unternehmens aufrechtzuerhalten und die Zahlungsfähigkeit entsprechend darstellen und analysieren zu können. 

Auch sollen Liquiditätsrisiken so rechtzeitig erkannt werden und entsprechende Gegenmassnahmen ergriffen werden können. Die Kennzahl, welche die saldierten Ein- und Auszahlungen darstellt, wird Cashflow genannt.  

5.
Kapitalbedarfsplanung

Für die Kapitalbedarfsplanung umfasst den zu erwartenden Finanzbedarf für das laufende Geschäft. Die Kapitalbedarfsplanung baut deshalb regelmässig auf der Investitionsplanung auf. Auch die Kapitalbedarfsplanung trägt somit dazu bei, die Liquidität zu sichern. Sie besteht aus einer kurzfristigen und langfristigen Komponente. Für den kurzfristigen Kapitalbedarf wird besonders das Umlaufvermögen betrachtet, für den langfristigen Kapitalbedarf das Anlagevermögen.  

6.
Planungserfolgsrechnung

In der Planerfolgsrechnung werden zukünftige Aufwendungen und Erträge gegenübergestellt. Daraus kann abgeleitet werden, wie sich die Ertragssituation in der Zukunft entwickelt. Somit ist die Planerfolgsrechnung ein Kernstück der Finanzplanung, da sie Auskunft über mittel- und langfristige Gewinne gibt. 

7.
Planbilanz

In der Planbilanz werden schliesslich Vermögen und Schulden gegenübergestellt und die Auswirkungen der vorangegangenen Teilpläne dokumentiert. Auch in der Planbilanz werden Aktiv- und Passivpositionen zu einem bestimmten Stichtag ausgewiesen.  

1.2. Finanzplanung als Bestandteil des Businessplans 

Im Businessplan wird eine Geschäftsidee bzw. ein Unternehmenskonzept vorgestellt und ist die Grundlage für Investitionen durch potenzielle Kapitalgeber. In Businessplänen spielt die Finanzplanung eine essenzielle Rolle. Aus ihr soll hervorgehen, ob die Gründung sich wirtschaftlich lohnt und wie viel Kapital nötig ist. Wird ein Finanzplan als Teil eines Businessplanes zu einem Gründungsvorhaben erstellt, ergeben sich Unterschiede zum Finanzplan innerhalb eines Unternehmens.  

  • Bei der Kostenplanung müssen auch Kosten kalkuliert werden, welche die Existenzgründung mit sich bringt (z.B. Beratungskosten, Gebühren, Kosten für Geschäftsausstattung). 
  • Insbesondere muss ein Finanzierungsplan berücksichtigt werden, der aus Liquiditätsplanung und Kapitalbedarf resultiert. Hier muss angegeben werden, wie der Kapitalbedarf finanziert wird. Im Finanzierungsplan geben Gründende an, wieviel Eigenkapital sie einbringen und mit wie viel Fremdkapital sie planen.  
  • Erstellung einer Rentabilitätsrechnung, die Aufschluss darüber gibt, ob und wie rentabel die Gründung ist. 

2. Wann muss eine Finanzplanung erstellt werden? 

Bei der Finanzplanung kann man zwischen einem kurzfristigen und langfristigen Planungshorizont unterscheiden. Bei der kurzfristigen Finanzplanung betrachtet man in der Regel einen Zeitraum von drei bis zwölf Monaten. Je nach Situation können auch kürzere Zeiträume infrage kommen. Zentral ist hier die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit. Die langfristige Finanzplanung betrachtet einen Zeitraum von mehreren Jahren (in der Regel drei bis fünf Jahre) und trägt damit auch der strategischen Ausrichtung des Unternehmens Rechnung. Zentral hier ist die Sicherstellung der langfristigen Kapitaldeckung, abhängig vom langfristigen Kapitalbedarf. 

3. Wer hilft mir bei der Erstellung der Finanzplanung dabei? 

Bei Existenzgründungen können Gründungsberatungen mit Gründungscoachs bei der Erstellung des Finanzplanes zur Seite stehen. Aber auch Unternehmensberatungen bieten Hilfe und können bei der Suche nach Finanzierungen unterstützen.  

Die Finanzplanung in bestehenden Unternehmen fällt in den Bereich des betrieblichen Rechnungswesens. Jedoch können auch in diesem Kontext externe Dienstleister zur Beratung hinzugezogen werden.  

4. Welche Finanzplanung Software gibt es? 

Um die Finanzplanung digital zu erstellen und zu steuern gibt es inzwischen unterschiedliche Anbieter. Auch hier kann man zwischen Finanzplanung innerhalb eines bestehenden Unternehmens unterscheiden und einem Finanzplan, der im Zuge einer Existenzgründung erstellt wird. 

Als Unternehmenssoftware kommen unter anderem folgende Softwareanbieter infrage: 

  • Anaplan 
  • Board 
  • Denzhorn 
  • CCH Tagetik 
  • IDL 
  • Jedox 
  • LucaNet 
  • unit4 

Und natürlich die SAP.

Zum Erstellen von Businessplänen gibt es Software, die auch den Finanzplan beinhaltet. 

Dazu gehören zum Beispiel: 

  • SmartBusinessPlan 
  • TheBizPlanner 

5. Finanzplanung mit der SAC 

Eine der Herausforderungen bei der Finanzplanung ist, die verschiedenen Teilpläne miteinander zu verknüpfen. Denn werden Änderungen in einem der Teilpläne vorgenommen, beispielsweise in der Umsatzplanung, hat das Auswirkungen auf die anderen Pläne. Gibt es im Planungsprozess mehrere Änderungsiterationen führt das zu einem hohem manuellen Aufwand, der eine hohe Fehleranfälligkeit aufweisen kann.  

Die SAP Analytics Cloud (SAC) bietet unter anderem ein ganzheitliches Planungstool, in welchem (Plan)daten aus verschiedenen Fachbereichen zusammengeführt werden können. Teilplanungen in der SAC können miteinander verknüpft und die Planung auf diese Weise automatisiert werden. Änderungen in der Kostenstellenplanung können so auch direkt als Auswirkung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden – ohne manuellen Änderungsaufwand. Dadurch ergibt eine reduzierte, weil automatisierte Planungsphase. 

5.1. Welche Vorgänge können innerhalb einer Finanzplanung abgebildet werden?

Innerhalb der SAC können die folgenden Vorgänge der Finanzplanung abgebildet werden: 

  • Kostenstellenplanung 
  • Projektplanung 
  • Produktkostenplanung 
  • Absatz- und Ergebnisplanung 
  • GuV-, Bilanz- und Cash-Flow-Planung 

Diese können auch als sogenannter Business Content von der SAP vordefiniert ausgeliefert werden.  

Über den Kalender in der SAC können Aufgaben – z. B. zwischen Planer und Prüfer – zugewiesen, abgelehnt oder genehmigt werden. Auf diese Weise können (Plan)Prozesse und Aufgaben direkt in der SAC gesteuert werden. Zusätzlich werden E-Mails automatisiert an Bearbeiter und Prüfer verschickt. Hierdurch fällt weniger Abstimmungsaufwand an und der Fortschritt des Planungsprozesses kann jederzeit im Blick behalten werden. 

Durch die vollständige Integration der SAC mit S/4 HANA können Plandaten zwischen den beiden Systemen ausgetauscht werden. So können S/4 Daten zunächst in die SAC importiert und Planergebnisse zurück exportiert werden. 

Ein Vorteil der SAC ist aber auch, dass non-SAP-Datenbanken angebunden oder selbst Excel Dateien eingebunden werden können.  

5.2. Wie lange dauert eine Einführung meiner Finanzplanung in die SAC? 

Die Einführungszeit hängt zum einen von der Systeminfrastruktur im Unternehmen ab und zum anderen von den individuellen Anforderungen, die an die Finanzplanungslösung gestellt werden. 

Betreffend die Infrastruktur wird unterschieden, ob im Unternehmen bereits ein SAP-Produkt im Einsatz ist (z. B. S/4), es bereits ein bestehendes Planungstool gibt oder weder ein SAP-Produkt noch ein Planungstool vorhanden ist. 

Im ersten Fall können bereits ein bis drei Monate ausreichend sein, ist im Unternehmen noch kein SAP-Produkt im Einsatz und auch keine Planungslösung, muss mit drei bis sechs Monaten gerechnet werden. Jedoch gilt: So individuell Unternehmen sind – so individuell sind auch ihre Bedürfnisse und Erwartungen an eine Planungslösung. Umso wichtiger ist, diese beim geplanten Einführungszeitraum ebenso stark zu berücksichtigen.  

 

Mehr wissen über Finanzplanung mit der SAC?

Sie möchten tiefer in dieses Thema einsteigen? Oder Sie sind auf der Suche nach einem Beratungshaus mit Expertise im Bereich Finanzplanung mit der SAC?

Dann freuen wir uns, mit Ihnen persönlich darüber zu sprechen. Gerne auch in Kombination mit weiteren Anwendungsbereichen der SAP Analytics Cloud.

Ihre Analytics Ansprechpartnerin
Nadine Matt_2
Nadine Matt
Customer Engagement & Communication Executive

Published by:

Theresa Riesterer

Expertin SAP Analytics

autor:IN

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